Location : Wolfsburg,

Germany


Client :

Stadt Wolfsburg,

Germany


Surfaces :

11 000 m2


Costs :

55 000 000 €


Competition

(winner: Zaha Hadid)


Year : 2000


Photos :

© CPAP

wolfsburg

PHAENO

science center

CP,

gekürzter Text zum Wettbewerb

christian pottgiesser
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Die Wolfsburger Terra Incognita als phänomenorientiertes Science-Center ist ohne die Hinterfragung der Zeit fast undenkbar: kein Phänomen, kein Experiment oder Expedition geben ohne die Zeit Sinn. Es scheint in der Natur der Phänomene an sich und der Ereignisse in ihrer Abfolge zu liegen, daß sie in einem irreversiblen Zeitraum stattfinden, der nicht immer einfach begreifbar ist.

Unser Vorschlag ist es, der Zeit Formen zu geben, sozusagen eine „chronomorphe Architektur“ zu entwickeln, die die verschiedensten Paradigma, die zum Verständnis der Zeit beitragen, und beigetragen haben, zu veranschaulichen. Die Zeit ist als Konzept notwendig um eine Bewegung zu beschreiben zu können (Aristoteles, Einstein). Wenn wir uns in der Zeit orientieren (Orient = urspr. die Himmelsrichtung nach der aufgehenden Sonne bestimmen) möchten, sind zwei als Uhr verwendbare Vorgänge (Bewegungen) - und die Überzeugung, daß sich ihre Anzeigen sinnvoll verknüpfen lassen - notwendig und hinreichend. Die Zeitmessung gründet sich im allgemeinen auf die Hypothese einer konstanten Rotationsgeschwindigkeit der Erde. Genau hier möchten wir ansetzen.

[...]

Dem Besucher werden diese Inhalte nicht anhand des Wortes übermittelt, sondern er braut lediglich im „Zeitraum des Science-Centers“ auf „Expedition zu gehen“; hat er die Sonne (oder den Mond) einmal gefunden, weiß er wie spät es ist. Es sind keine großen Umrechnungen nötig, das übernimmt die Form des Gebäudes, oder besser: die Zeit.

Unser Ziel ist es in Wolfsburg der Zeit Orte zu geben, mit einer „chronotopen“ Architektur ein Zeitzeichen zu setzen ...

Zeitformen in Bewegung


Vor dem Hintergrund eines als phänomenorientiertes Science-Centers zu entwickelnden Gebäudes, das einerseits quer durch alle Altersgruppen, Schichten, Bildungsgrade, Kulturen und Hierarchien Interesse hervorrufen soll und andererseits eine Verbindung zwischen Naturwissenschaften, Technologie, Kunst und Geisteswissenschaften herstellen soll, stellt sich die Frage nach einem Entwicklungsraum, der all diesen Ansprüchen gerecht werden kann. Wie könnte ein Gebäude geformt werden, das Phänomenen Rechnung trägt, ohne nur eine homothetische Vergrößerung z. B. eines beliebigen Meßinstruments in monumentaler Größe zu sein? Wie kann das Maß - der Maßstab - einer Architektur dazu beitragen, daß auch neue Erkenntnisse  gewonnen, dargestellt und dann begreifbar gemacht werden? Wie kann ein und das selbe Objekt für den Spezialisten und besonders für den Neophyten auf Dauer von Interesse sein, seinen wissenschaftlichen Wert behalten, ohne, in einer komplexen Wirklichkeit, auf ein simples Minimum reduziert werden zu müssen?

Bekanntlich gibt es nicht nur eine Wissenschaftsauffassung, sondern viele existieren nebeneinander, die sich reiben, viel Anlaß zu vielen Disputen geben; im besten Falle sich ergänzen. Nichts ist vom  stetigen Wandel ausgenommen. Welche Hintergrund eignet sich am besten dazu, der Verschiedenheit der Weltbilder von heute und gestern, neutral Rechnung zu tragen, ohne ein Paradigma über das andere zu stellen, ohne zu werten, zu belehren aber - und das ist unseres Erachtens der Kern der Aufgabenstellung - Fragen aufzuwerfen? - am Ende der Gewißheiten ...


Wir schlagen für unseren Entwurf vor, für die Phänomene einen Raum zu enwickeln der sich nach einer Begebenheit ausrichtet, die besonders heute in allen der genannten Disziplinen ein höchst investigiertes Forschungsobjekt ist: der Zeit.

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